Wo denket Se hi, Fasnet is die wichtigst’ Zeit hier am See!“ sagte mir meine Friseurin letzten Freitag. Nun ist es ja noch ein bisschen Zeit bis zum Faschingsdienstag, meinte ich. Aber sie klärte mich darüber auf, dass schon viele Veranstaltungen in den nächsten Tagen bzw. drei Wochen seien und sie alle Hände voll zu tun hätte mit Perückenknüpfen und dergleichen.
Die Faschingszeit dauert dieses Jahr lange! Die ersten Veranstaltungen fanden natürlich schon am 11. 11. statt und seit dem Heilige-Drei-Könige-Tag knallen hier in Überlingen schon die Peitschen, d. h. die Jugendlichen üben sich intensiv in diesem Sport, möglichst in Hinterhöfen oder anderen Orten mit einer prima Akustik. Zur „Freude“ der geplagten Anwohner bzw. deren Hunde, die natürlich vor Schreck kläffen. Und man fragt sich, was in aller Welt einen bewogen hat, hier eine Wohnung zu mieten, wo man weder im Sommer, wenn die Touri-Ströme Hochsaison haben, noch im Winter, zumindest während der langen Faschingszeit, die Ruhe genießen kann, weil hier die Akustik so ausgezeichnet ist. Wo man doch selber mit Fasching gar nichts am Hut hat. Da hilft nur die Flucht, zumindest an den letzten tollen Tagen. Dann werden nämlich an verschiedenen Plätzen im Städtle verteilt Buden aufgebaut, damit sich die Narren in ihren „Hänsele“ aufwärmen, etwas essen und trinken und dafür sorgen können, dass der Alkoholpegel im Blut nicht zu sehr absinkt. Und irgendwann will die Flüssigkeit ja auch wieder raus und die Toilettenhäuschen sind weit…
Nerviges Peitschengeknalle, ohrenbetäubende Guggen- und andere Fasnetsmusik, Geschrei, unbeschreibliche Verschmutzung und Müllberge, so sieht`s ein Faschingsmuffel, also ein Spielverderber. Sei’s drum!
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